31 X 1883, Warszawa/Warsaw –
3 III 1943,  Auschwitz-Birkenau

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Biographie

Jacob „Jac” Maliniak studierte am Konservatorium in Warschau, musste aber nach Norwegen flüchten. Viele Jahre lang arbeitete er als Kapellmeister im Restaurant Palmehaven in Trondheim.

Jacob „Jac” Maliniak, Sohn von Anna und Benjamin, wurde 1883 in Warschau geboren. Am Konservatorium seiner Heimatstadt ließ er sich zum Geiger und Dirigenten ausbilden. Im Jahr 1909 heiratete er Mathilde Halpern, mit der er eine Tochter bekam. In Warschau spielte er im Symphonie-Orchester, in dem Edvard Grieg einen Gastauftritt als Dirigent hatte. Jacob führte auch intensive Diskussionen mit Arnold Schönberg, der die revolutionäre Zwölftontechnik erschuf, zum Arrangement von Komposition und Orchestrierung.

Der Erste Weltkrieg zwang die Familie, Warschau zu verlassen. Nach Norwegen kamen sie 1918. Jacob war schnell beruflich erfolgreich und begann noch im selben Jahr als erster Dirigent im Restaurant Palmehaven des Hotels Britannia in Trondheim zu arbeiten. Die Musiker unterhielten die Gäste des Restaurants drei Mal täglich.

Am 6. Oktober 1942 rief die deutsche Besatzungsmacht in der Region Trondheim den Ausnahmezustand aus. Die jüdischen Männer wurden verhaftet, die Frauen und Kinder wurden aus den Häusern geworfen und in zwei Wohnungen gefangengehalten. Am 26. November 1942 wurden die Inhaftierten mit dem Zug nach Oslo geschickt und im Gefängnis Bredtveit inhaftiert. Jacob und Mathilde Maliniak waren zwei von 158 Juden aus Norwegen, die am 25. Februar 1943 auf dem Schiff MS Gotenland deportiert wurden. Nach ihrer Ankunft in Auschwitz wurden Jacob und Mathilde direkt in die Gaskammer geschickt. Ihrer Tochter Maryla gelang es nach dramatischer Flucht, nach Schweden zu gelangen. Ähnlich wie ihr Vater wurde sie Berufsmusikerin. Sie hatte auch ein eigenes Orchester.

Nach dem Krieg wurde ein Erinnerungsfonds für Jac und Mathilde Maliniak gegründet. Der Fonds unterstützt junge Geiger, die mit der Region Trøndelag verbunden sind. Bei der Eröffnung der Ausstellung Das Zuhause. Ist verschwunden. Der Holocaust in Trondheim im Jüdischen Museum Trondheim im Jahr 2019 wurde die Geige von Jac Maliniak präsentiert und auf diesem Instrument gespielt. Heute befindet sie sich im Besitz einer seiner Enkel.

Jacob Maliniak spielt Geige. Aus der Sammlung des Jüdischen Museums in Oslo

Titelseite des Werks L’amour, quel délice! Aus der Sammlung des Jüdischen Museums in Oslo

Jacob Maliniak zusammen mit Tochter Maryla. Aus der Sammlung des Jüdischen Museums in Oslo

Das Restaurant Palmehaven in Trondheim, Norwegen, in dem Jacob Maliniak spielte (Norwegisches Nationaltheater, Gemeineigentum)

Komposition geschrieben von Jacob Maliniak. Aus der Sammlung des Jüdischen Museums in Oslo

 

Jacob „Jac” Maliniak studierte am Konservatorium in Warschau, musste aber nach Norwegen flüchten. Viele Jahre lang arbeitete er als Kapellmeister im Restaurant Palmehaven in Trondheim.

Jacob „Jac” Maliniak, Sohn von Anna und Benjamin, wurde 1883 in Warschau geboren. Am Konservatorium seiner Heimatstadt ließ er sich zum Geiger und Dirigenten ausbilden. Im Jahr 1909 heiratete er Mathilde Halpern, mit der er eine Tochter bekam. In Warschau spielte er im Symphonie-Orchester, in dem Edvard Grieg einen Gastauftritt als Dirigent hatte. Jacob führte auch intensive Diskussionen mit Arnold Schönberg, der die revolutionäre Zwölftontechnik erschuf, zum Arrangement von Komposition und Orchestrierung.

Der Erste Weltkrieg zwang die Familie, Warschau zu verlassen. Nach Norwegen kamen sie 1918. Jacob war schnell beruflich erfolgreich und begann noch im selben Jahr als erster Dirigent im Restaurant Palmehaven des Hotels Britannia in Trondheim zu arbeiten. Die Musiker unterhielten die Gäste des Restaurants drei Mal täglich.

Am 6. Oktober 1942 rief die deutsche Besatzungsmacht in der Region Trondheim den Ausnahmezustand aus. Die jüdischen Männer wurden verhaftet, die Frauen und Kinder wurden aus den Häusern geworfen und in zwei Wohnungen gefangengehalten. Am 26. November 1942 wurden die Inhaftierten mit dem Zug nach Oslo geschickt und im Gefängnis Bredtveit inhaftiert. Jacob und Mathilde Maliniak waren zwei von 158 Juden aus Norwegen, die am 25. Februar 1943 auf dem Schiff MS Gotenland deportiert wurden. Nach ihrer Ankunft in Auschwitz wurden Jacob und Mathilde direkt in die Gaskammer geschickt. Ihrer Tochter Maryla gelang es nach dramatischer Flucht, nach Schweden zu gelangen. Ähnlich wie ihr Vater wurde sie Berufsmusikerin. Sie hatte auch ein eigenes Orchester.

Nach dem Krieg wurde ein Erinnerungsfonds für Jac und Mathilde Maliniak gegründet. Der Fonds unterstützt junge Geiger, die mit der Region Trøndelag verbunden sind. Bei der Eröffnung der Ausstellung Das Zuhause. Ist verschwunden. Der Holocaust in Trondheim im Jüdischen Museum Trondheim im Jahr 2019 wurde die Geige von Jac Maliniak präsentiert und auf diesem Instrument gespielt. Heute befindet sie sich im Besitz einer seiner Enkel.

31 X 1883, Warschau – 3 III 1943, KL Auschwitz-Birkenau

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